Machautnette

Beschreibung
"Das Anliegen des ensemble plus ist es, durch Verbinden von Musik unterschiedlicher zeitlicher oder geographischer Herkunft, durch Verbinden von Improvisation und Komposition eine „spannende Annäherung an eine musikalische Welt, der eine genaue Zuordnung fremd ist“, zu ermöglichen. Dieser Vielfalt aus alter und neuer, aus fixierter und spontaner Musik möchte ich meine Komposition Machautnette für die Konzertreihe „kleine Haie“ hinzufügen. Es handelt sich um zwei Reflexionen über den spätgotischen Komponisten Guillaume de Machaut, eine davon als eine Art Annäherung mit ständiger Zunahme der Ereignisdichte, die zweite – in umgekehrter Weise – als Entfernung. Einige markante Kennzeichen der Musik Machauts (typische Schlussklauseln, Quint/Oktav- Aufbau der Schlussakkorde, die eng- und hochliegende Setzweise, die der Musik eine leicht gepresste Klangwirkung geben) verleihen den sonst frei gestalteten beiden Sätzen Zusammenhang. Ich habe bewusst auf die Übernahme der formalen Gliederung der Musik Machauts (Isoperiodik und Isorhythmik, Hoquetus - Technik) verzichtet.
Die beiden Sätze können allein oder in Kombination mit den Kyrie- und Credo- Sätzen aus der „Messe de Nostre Dame“ von Guillaume de Machaut (für dieselben Instrumente transkribiert) aufgeführt werden."
Michael Amann

Auftrag: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Ensemble plus

Uraufführung
28.2.2002 - Bregenz, Theater am Kornmarkt
Mitwirkende: Dünser Richard, Ensemble Plus